Rentabilitätsberechnungen und Kostenvergleiche bei Photovoltaik-Anlagen

 

Haus mit Photovoltaikanlage auf dem Dach.

Für viele Hausbesitzer und Unternehmen ist die Investition in eine Photovoltaik-Anlage (PV-Anlage) nicht nur eine Frage des Klimaschutzes, sondern auch eine wirtschaftliche Entscheidung. Damit sich eine PV-Anlage langfristig rechnet, spielen verschiedene Faktoren eine Rolle: die Anlagengröße, die Strompreise, die Einspeisevergütung und der Anteil des Eigenverbrauchs. Auch die Frage, was nach Auslaufen der EEG-Vergütung geschieht, wird immer wichtiger. Im Folgenden finden Sie einen Überblick über zentrale Aspekte und Beispielrechnungen.

1. Konkrete Beispielrechnungen für verschiedene Anlagenkonfigurationen

Beispiel A: Kleine Dachanlage (5 kWp)

  • Anschaffungskosten: Ca. 7.500–10.000 € (inkl. Montage)
  • Jährlicher Stromertrag: Rund 4.500–5.000 kWh (Standortabhängig)
  • Eigenverbrauchsquote: Ohne Speicher liegt sie oft bei 20–30 %, mit Speicher sind 50–70 % möglich

Wirtschaftlichkeit

  • Ohne Speicher: Wer 20 % des Stroms selbst nutzt, spart bei einem Strompreis von 35 Ct/kWh rund 315 € pro Jahr (0,2 × 5.000 kWh × 0,35 €). Der Rest wird eingespeist und über die EEG-Vergütung honoriert.
  • Mit Speicher: Steigt der Eigenverbrauch auf z. B. 50 %, lassen sich fast 875 € pro Jahr sparen (0,5 × 5.000 kWh × 0,35 €). Allerdings kommen die zusätzlichen Anschaffungskosten für den Speicher hinzu.

Beispiel B: Mittlere Anlage (10 kWp)

  • Anschaffungskosten: Ca. 13.000–16.000 €
  • Jährlicher Stromertrag: 9.000–10.000 kWh
  • Eigenverbrauchsquote: 25–35 % ohne Speicher, 60–70 % mit Speicher

Wirtschaftlichkeit

  • Bei 30 % Eigenverbrauch und einem Strompreis von 35 Ct/kWh ergibt sich eine Ersparnis von etwa 945 € pro Jahr (0,3 × 10.000 kWh × 0,35 €).
  • Einspeisevergütung und eventuelle Fördermittel (z. B. KfW-Kredite) verkürzen zusätzlich die Amortisationszeit.

Beispiel C: Größere Gewerbeanlage (30 kWp)

  • Anschaffungskosten: Ca. 30.000–40.000 €
  • Jährlicher Stromertrag: 27.000–30.000 kWh
  • Eigenverbrauchsquote: Hängt stark vom Verbrauchsprofil ab; bei Betrieben mit hohem Tagesverbrauch kann sie 70 % oder mehr betragen.

Wirtschaftlichkeit

  • Wer tagsüber viel Strom verbraucht (z. B. Produktionsmaschinen, Kühlanlagen), kann die PV-Energie direkt nutzen und dadurch Fremdstrom sparen.
  • Bei 60 % Eigenverbrauch und einem Strompreis von 30 Ct/kWh spart man rund 4.860 € im Jahr (0,6 × 30.000 kWh × 0,30 €).

2. Effekt unterschiedlicher Strompreise, Einspeisevergütung und Eigenverbrauchsraten

Strompreise und deren Einfluss

  • Steigende Strompreise erhöhen den Nutzen einer eigenen PV-Anlage, da jeder selbst erzeugte und verbrauchte Kilowattstunde teuren Netzstrom ersetzt.
  • Bei moderaten Speicherpreisen lohnt sich oft eine höhere Eigenverbrauchsquote, weil jede selbst genutzte Kilowattstunde bares Geld spart.

Einspeisevergütung im Wandel

  • Die Einspeisevergütung für neu installierte Anlagen liegt häufig niedriger als der Haushaltsstrompreis, sinkt zudem schrittweise weiter und wird gesetzlich regelmäßig angepasst.
  • Der Trend geht deshalb zu maximalem Eigenverbrauch, um die geringere Vergütung bestmöglich zu kompensieren.

Eigenverbrauchsraten erhöhen

  • Smart Home: Mit intelligenter Steuerung können energieintensive Geräte in sonnenreiche Zeiten verschoben werden.
  • Stromspeicher: Überschüsse lassen sich in Batterien zwischenspeichern, sodass auch abends oder nachts Eigenstrom verfügbar ist.
  • E-Auto: Wer ein Elektrofahrzeug besitzt, kann mit einer passenden Wallbox ebenfalls den Eigenverbrauch steigern.

3. Langfristige Perspektive: Was tun, wenn die EEG-Vergütung ausläuft?

Viele PV-Anlagen, die vor rund 20 Jahren errichtet wurden, laufen derzeit oder in den nächsten Jahren aus der EEG-Vergütung. Betreiber erhalten dann keine gesetzlich garantierte Vergütung mehr. Welche Optionen gibt es?

  1. Eigenverbrauch erhöhen
    • Auch nach Auslaufen der EEG-Förderung erzeugt die Anlage Strom. Wer diesen möglichst effektiv selbst nutzt, spart nach wie vor Netzbezugskosten.
    • Eine Nachrüstung mit Stromspeicher kann sinnvoll sein, falls die Anlage ansonsten weiterhin gute Erträge liefert.
  2. Anlage modernisieren oder „repowern“
    • Modultausch: Ältere Module erreichen oft nicht mehr ihren ursprünglichen Wirkungsgrad. Durch neue, effizientere Module lässt sich der Ertrag steigern.
    • Wechselrichtertausch: Ein moderner Wechselrichter erhöht die Effizienz und bietet oft mehr Steuerungsfunktionen.
  3. Direktvermarktung oder Strompools
    • Betreiber können ihren Solarstrom an Direktvermarkter oder in Strompools verkaufen. Der Erlös liegt zwar oft unter dem Haushaltsstrompreis, kann aber höher sein als eine rein ungeregelte Überschusseinspeisung.
  4. Weiterbetrieb für den Eigenbedarf
    • Ein Weiterbetrieb mit geringer Einspeisevergütung lohnt sich unter Umständen, solange die Anlage funktionstüchtig ist. Die Stromkostenersparnis bleibt der wichtigste Faktor.

Unser Tipp: Jede PV-Anlage ist ein individuelles Projekt. Faktoren wie Dachausrichtung, Anlagengröße, Speicherintegration und persönliche Verbrauchsgewohnheiten spielen eine große Rolle. Wir von Sunwoodhouse helfen Ihnen gerne, eine maßgeschneiderte Lösung zu finden – von der ersten Rentabilitätsanalyse bis hin zur Langzeitplanung nach Ablauf der EEG-Vergütung. Gemeinsam sorgen wir dafür, dass Sie langfristig von Ihrer Photovoltaik-Anlage profitieren.

 

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